Motivation auf dem Punkt

Das Anschreiben

Das Anschreiben spielt für die Kandidatenauswahl ebenfalls eine Rolle, wenn auch eine untergeordnete. Wenn Sie hier gut formulieren, glaubwürdige Gründe liefern, weshalb Sie gerade in diesem Unternehmen arbeiten möchten und die gängigen, formalen Standards berücksichtigen, werden Sie den positiven Eindruck Ihres Lebenslaufs noch unterstreichen können. Auch das Anschreiben sollte den Personaler nicht länger aufhalten als unbedingt nötig. Beschränken Sie es deshalb auf eine Seite, optimal sind sechs bis maximal zehn Sätze. 

Wichtig ist ein gelungener Auftakt. Verzichten Sie deshalb unbedingt auf langweile Standardeinleitungen, wie „Hiermit bewerbe ich mich um …“ So beginnt jeder zweite Bewerber. Seien Sie selbst also etwas kreativer. Die Schlagworte für den gelungenen Einstieg lauten: Spannung erzeugen – Interesse wecken – Freundlichkeit vermitteln. Dennoch sollten Sie im Anschreiben auch Bezug auf den Anzeigentext (soweit vorhanden), Ihren vorherigen Anruf oder das Zusammentreffen auf der Messe nehmen. 
Schaffen Sie möglichst viele Anknüpfungspunkte zu dem Unternehmen. Für die schriftliche Bewerbung und selbstverständlich auch später, für das Vorstellungsgespräch, ist es wichtig, dass Sie möglichst viel über die jeweilige Firma wissen. Recherchieren Sie also gründlich! Hier ist außerdem die richtige Stelle, um Ihre wichtigsten Verkaufsargumente anzubringen. Haben Sie Qualifikationen und Qualitäten (Kenntnisse, Fähigkeiten, Eigenschaften) zu bieten, die zum Beispiel den im Anzeigentext genannten Anforderungen entsprechen? Können Sie sich mit der Unternehmensphilosophie identifizieren? Auf keinen Fall darf Ihre Motivation fehlen – also warum Sie sich bewerben, warum für diese Position und warum gerade in diesem Unternehmen. Der Personalchef soll den Eindruck gewinnen, dass Sie die richtige Person für die zu besetzende Stelle sind. 

Grundschema Anschreiben:

  • Absender: Ihre Anschrift inklusive Telefonnummer steht klassisch oben links oder auch als eine durchgängige Zeile am oberen Papierrand.
  • Das Datum steht entweder rechts oben auf der Seite oder etwas tiefer, auf Höhe des Ortsnamens der Adresse, an die Ihre Bewerbung geschickt wird.
  • Anrede: Statt „Sehr geehrte Damen und Herren“ zu schreiben, sollten Sie die Anrede besser personalisieren: „Sehr geehrter Herr Sydow“. Meistens steht der zuständige Bearbeiter beziehungsweise die Bearbeiterin in der Anzeige.
  • Abschluss: Finden Sie einen freundlich-verbindlichen Schlusston: „Über eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch würde ich mich freuen“, oder etwas frecher: „Noch Fragen? Dann laden Sie mich doch zu einem Vorstellungsgespräch ein. Darauf freue ich mich sehr.“
  • Grußformel: Bitte nicht: „Hochachtungsvoll“ oder „Mit herzlichem Gruß“. Am besten: „Mit freundlichen Grüßen“. Wenn Sie sich nach außerhalb bewerben, können Sie die Grußformel auch erweitern, zum Beispiel: „Mit freundlichen Grüßen aus Berlin“ oder „Mit freundlichen Grüßen nach München.“
  • Unterschrift: Auch hier gilt, nichts abzukürzen und am besten mit königsblauer Tinte unterschreiben beziehungsweise die Unterschrift einscannen.

Die fünf wichtigsten Tipps für das Anschreiben: 

  1. Das Anschreiben ist eine Fortsetzung Ihrer ganz persönlichen Bewerbungsstrategie. Passen Sie es – genau wie Ihren Lebenslauf – an die Besonderheiten und Anforderungen der angestrebten Arbeitsaufgaben und Position an.
  2. Heben Sie die Qualifikationen und Qualitäten (Kenntnisse, Fähigkeiten, Eigenschaften) hervor, die den im Anzeigentext genannten Anforderungen entsprechen (nur inhaltlich, nicht etwa durch Textmarkierungen).
  3. Vermeiden Sie Floskeln und formulieren Sie einfache, klare Sätze (gerade bei Online-Bewerbungen, da Sie nicht wissen, wie der als E-Mail versendete Text beim Adressaten dargestellt wird). 
  4. Abschließend Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung genau überprüfen (am besten von jemandem Korrektur lesen lassen!)
  5. Bitten Sie Ihre Freunde auch um deren Eindrücke. Wie kommt das Anschreiben an? Vermittelt es eine überzeugende Botschaft? Macht es auf Sie neugierig? Sind die Antworten auf diese Fragen zufriedenstellend, können Sie Ihre Bewerbung mit dem guten Gefühl versenden, Ihr Bestes gegeben zu haben. 

Foto: Anton Porsche_pixelio.de


Das Buch zum Thema: 
Jürgen Hesse, Hans Christian Schrader, Training Schriftliche Bewerbung, ISBN: 3866683669.
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