Die Karriere online vorantreiben
Business Communities
Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, um die eigene Karriere positiv zu beeinflussen. Sie können hier sehr unkompliziert nach interessanten Stellenangeboten suchen, aber auch Ihr berufliches Profil in passenden Portalen präsentieren und dadurch gleichzeitig das eigene Netzwerk erweitern. Denn wie heißt es so schön: „Kontakte schaden nur dem, der sie nicht hat“. Gekonnte Selbstdarstellung und kluges Netzwerken sind hierbei zwei Seiten einer Medaille – beides sollte harmonisch ineinandergreifen, um die beruflichen Ziele bestmöglich zu erreichen. So kann die professionelle Internet-Selbstdarstellung im Idealfall den eigenen Marktwert erhöhen. Wenn die beruflichen Kenntnisse, zum Beispiel bestimmte Fachkompetenzen, besondere Sprachtalente oder Ihre preisgekrönte Kreativität, immer wieder im Netz auftauchen, so kann dies irgendwann auch neuen Arbeitgebern auffallen, die dann vielleicht den direkten Kontakt zu Ihnen suchen werden.
Selbst wenn Sie aktuell überhaupt nicht auf Jobsuche sind, sind eine professionelle virtuelle Selbstdarstellung und zielgerichtetes Networking durchaus ratsam. In Zeiten häufiger Firmenpleiten, Umstrukturierungen oder generell hoher Fluktuationen gilt es stets, die beste Ausgangsposition zu haben. Die Erfahrungen bei der Stellensuche zeigen: Über Ausschreibungen in der Tages- und Fachpresse oder im Internet werden gerade einmal 30 Prozent aller Jobs vergeben. Individuelle Empfehlungen sind bei der Besetzung von Stellen deshalb besonders wichtig. Und wer nicht bekannt ist beziehungsweise sich kaum in Netzwerke integriert hat, der kann auch nicht auf Empfehlungen hoffen.
Wie lautet Ihre persönliche Botschaft?
Bevor man jedoch mit der virtuellen Eigenvermarktung beginnt, ist absolute Klarheit über die individuellen beruflichen Stärken, Kompetenzen sowie die jeweiligen Karriere-Ziele wichtig. Kurz gesagt: Was ist Ihr Thema und wem soll dies bekannt gemacht werden? Nur wer eine klare, eindeutige Botschaft hat, kann darauf hoffen, dass diese auch verstanden und dann weitergetragen wird. Ihre Selbstvermarktung funktioniert am besten, wenn sich die beruflichen Botschaften über Mund-zu-Mund-Propaganda verbreiten. Möglichst viele Menschen sollten verstehen, was Sie leisten, warum Sie es machen und welche Ziele Sie mit Ihrem Handeln verfolgen. Nur mit dieser Grundvoraussetzung lässt sich ein positiver Ruf als Fachexperte beziehungsweise Spezialist für ein konkretes Thema aufbauen.
Generell ist es hierbei auch wichtig, den Bogen der Selbstdarstellung im Social Web nicht zu überspannen. Wir alle kennen den Spruch „Klappern gehört zum Handwerk“. Gleichzeitig sollte die Maxime sein, dass Sie die eigenen Stärken in einer passenden Tonlage darstellen und in authentischer Weise relevante Erfolge oder Auszeichnungen benennen. Wer sich zu marktschreierisch als Champion aller Klassen, als bester Mitarbeiter aller Zeiten, als Problemlöser für alle denkbaren Aufgaben präsentiert, der wirkt eher unglaubwürdig und wird wenig oder kaum Vertrauen aufbauen können.
Plattform und Profil
Im nächsten Schritt folgt die Auswahl einer passenden Internet-Plattform, um die beruflichen Ziele bestmöglich zu verwirklichen. In Deutschland zählen zu den bekanntesten Portalen sicherlich xing.com sowie linkedin.com. Der Vorteil dieser Business Communities: Hier finden Sie ideale Möglichkeiten zur individuellen Selbstdarstellung sowie zum engagierten Networking. Und ganz am Rande können Sie auch noch vielfältige Stellenangebote durchsuchen. Hinzu kommt die Möglichkeit, in berufsrelevanten Foren mitzudiskutieren und auf diese Weise auf sich aufmerksam zu machen.
Welche konkreten inhaltlichen Punkte sind bei einem professionellen Profil in Business Communities, wie zum Beispiel Xing, zu beachten? Generell geht es um drei übergeordnete Themenbereiche:
- Kompetenz,
- Leistungsmotivation und
- Persönlichkeit.
Die Kompetenz wird sichtbar in einer prägnanten, übersichtlichen Darstellung der wichtigsten Stationen Ihrer Berufspraxis. Leistungsmotivation zeigt sich beispielsweise in der Absolvierung von Weiterbildungen oder der Auffrischung von Fremdsprachenkenntnissen. Sehr viel Persönlichkeit wird mit dem Profilfoto kommuniziert, zum Beispiel ob jemand offen, sympathisch wirkt oder insgesamt eher zurückhaltend, verschlossen.
Wichtig ist hierbei auch, dass die Kleidung auf dem Foto zu den beruflichen Zielen passt beziehungsweise so ausgewählt ist, wie Sie es auch für ein Vorstellungsgespräch tun würden. Durchaus empfehlenswert sind Schwarz-Weiß-Fotos, da diese eine besondere, quasi zeitlose Eleganz vermitteln. Wer lieber Farbfotos möchte, sollte ganz genau auf die Farben seiner Kleidung und des Bildhintergrunds achten. Mit jeder Farbe werden bestimmte zusätzliche Bedeutungen vermittelt. So wird die Farbe Blau beispielsweise häufig mit Seriosität und Vertrauenswürdigkeit verbunden.
Bewusste Veröffentlichung
Bei allen Chancen, die das Internet bietet, sind auch die Gefahren zu beachten beziehungsweise sollten Sie bestimmte Aktivitäten vermeiden. Hierzu gehört beispielsweise, dass in Business Communities keine zu privaten oder zweifelhaften Daten veröffentlicht werden.
Die Persönlichkeit sollte im Profil – wie schon erläutert – natürlich deutlich werden, zum Beispiel durch das Foto, sportliche Interessen oder ehrenamtliches Engagement. Zu ausführliche Darstellungen von persönlichen Vorlieben sind jedoch unangemessen. In Business Communities werden geschäftliche Ziele verfolgt, weshalb beruflich relevante Informationen an erster Stelle stehen. Aber auch hierbei gilt es aufzupassen. Das Stichwort lautet Integrität: Wer öffentlich in seinem Profil schlecht über einen ehemaligen Arbeitgeber spricht, der wird insgesamt auch seiner eigenen Vertrauenswürdigkeit schaden. Ebenfalls zu beachten sind die eigenen Kontakte, die mit dem Profil verbunden sind. Sollten die Kontakte öffentlich einsehbar sein, so können mögliche unseriöse Profile auch auf das eigene Profil – da man virtuell miteinander verbunden ist – negativ ausstrahlen.
Bedenken Sie also stets, welche Daten Sie global veröffentlichen. Nicht alle Details sind wirklich für alle Welt interessant oder sollten jedermann zugänglich gemacht werden. Ein Profil in Business Communities soll in erster Linie Interesse wecken und wichtige Aspekte der beruflichen Entwicklung darstellen, jedoch nicht bis ins letzte Detail alle denkbaren Lebenslaufinformationen im Internet präsentieren. Hierfür sind beispielsweise die individuell erstellten Bewerbungsunterlagen sowie das persönliche Kennenlernen beim Vorstellungsgespräch besser geeignet.
Suchen, finden (lassen) und halten
Virtuelle Selbstdarstellung und die notwendige Seriosität des veröffentlichten Profils sind auch deshalb so wichtig, weil der Bereich Social Media Recruiting immer mehr an Bedeutung gewinnt. Firmen nutzen das Internet nicht nur, um die virtuellen Aktivitäten vorhandener Bewerber zu überprüfen. Gleichzeitig suchen sie über Business Communities wie Xing aktiv und eigenständig nach passenden Mitarbeitern. Mit den vielfältig vorhandenen Suchoptionen werden interessante Profile herausgefiltert, zu denen mit einem aktuellen Stellenangebot der Kontakt hergestellt wird.
Die umfangreichen Suchfunktionen können Sie als Mitglied einer Business Community auch selbst nutzen, um neue Kontakte zu finden, also aktiv das eigene Networking positiv zu beeinflussen. So wäre es beispielsweise denkbar, interessante Gesprächspartner aus der gleichen Branche, einer bestimmten Region und mit den gleichen beruflichen Zielen zu finden und sie dann mit einer individuell abgestimmten und höflichen Nachricht zu kontaktieren. Sind Kontakte einmal erfolgreich aufgebaut, so gilt es, diese auch zu pflegen. Hierzu gehören in passenden Abständen individuelle Kontaktaufnahmen. Generell sollten Sie hierbei nach dem Prinzip „Geben und Nehmen“ vorgehen. Also: Was können Sie für Ihren Kontakt tun? Wie kann ich ihm helfen? Nur wenn dieser Grundsatz beachtet wird, werden Sie Ihre Kontakte auch für die eigene Unterstützung motivieren können.
Bedenken Sie allgemein auch: Online-Bekanntschaften ersetzen nie den persönlichen Handschlag! Es gilt also immer, auch Situationen zu suchen, in denen man im realen Leben aufeinandertrifft, um dann direkt und persönlich berufliche Themen besprechen zu können.